Seniorenzentrum: Sondersitzung beantragt

Ape im SPD Dekor vor dem Seniorenzentrum

Die SPD Velbert ist fassungslos über die Schließung des Seniorenzentrums am Wordenbecker Weg zum 15.6.2023. 102 Seniorinnen und Senioren und deren Angehörige müssen sich einen neuen Wohnort suchen, auch die Arbeitsplätze sind weg.

 

Wir danken sowohl der Stadt als auch dem Kreis für die vielfältigen Versuche einer Problemlösung. „Allerdings scheinen angesichts der gleichzeitigen Insolvenz von Immobilienbesitzgesellschaft und Betreibergesellschaft des Altenheims eher unkonventionelle Lösungen gefragt“,

 

so der Vorsitzende der SPD Velbert Matthias Gohr. Denkbar wäre eine Übernahme des Heims durch die Stadt oder den Kreis. Altenpflege muss wieder zur Daseinsvorsorge zählen, die Renditeerwartungen der Immobilienbesitzgesellschaften sind einfach zu hoch.

 

SPD Fraktionsvorsitzender Rainer Hübinger: „Privat vor Staat hat versagt. Altenpflege muss wieder ein öffentliches Interesse werden.“  Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hält die Privatisierung der Pflegeheime im Nachhinein für einen Fehler. So sagte er bei ntv:

 

„Rückblickend hätte ich es richtig gefunden, wenn die Pflege einfach eine kommunale Aufgabe geblieben wäre.“ Heute sind lediglich fünf Prozent der Alten- und Pflegeheime noch in kommunaler Trägerschaft, so unter anderem in Hilden. Die beiden Seniorenheime werden getragen von den

 

Seniorendiensten der Stadt Hilden gGmbH, eine hundertprozentigen Tochter der Stadt. Diese sind ein moderner Dienstleister im sozialen Bereich und ein wichtiger und sicherer Arbeitgeber in der Stadt.

 

So eine Gesellschaft könnte sich die SPD auch für Velbert vorstellen. Um auch die gewählten politischen Vertreter über diese Tragödie für viele Velberterinnen und Velberter zu informieren, hat die SPD Fraktion eine Sondersitzung von Hauptausschuss zusammen mit dem Sozialausschuss beantragt.

 

Die Sitzung muss unter Verzicht auf Ladungsfristen möglichst kurzfristig stattfinden und über das weitere Vorgehen der Stadt beraten.