Aus Anlass des 19. Girls’ Days luden Petra Kammerevert, Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung im Europäischen Parlaments, und vier weitere Europaabgeordnete der NRW SPD auch dieses Jahr wieder junge Frauen aus ihren Betreuungsgebieten nach Brüssel ein.
„Politik ist immer noch überwiegend eine Männer-Domäne. Die erst kürzlich geführte öffentliche Debatte über den Frauenanteil im Deutschen Bundestag hat dies wieder einmal sehr deutlich gemacht“, so Petra Kammerevert. „Ich verstehe es daher als eine wichtige Aufgabe, junge Frauen für Politik, aber auch für Europa, zu begeistern. Durch den Besuch der Mädchen aus meinem Betreuungsgebiet kann ich zumindest im kleinen Rahmen dazu beitragen, dass sich mehr Mädchen für Politik interessieren und eine politische Karriere anstreben.“
Die 16-jährige Schülerin Vivien Rzytki aus Velbert und die beiden 17-jährigen Schülerinnen Amelie Müller und Lorena Leonie Partridge aus Wuppertal durften über drei Tage hinweg die Arbeit der SPD-Europaabgeordneten begleiten und konnten so einen Eindruck vom Alltag einer Politikerin gewinnen.
„Es war wirklich beeindruckend, zu sehen, wie Abgeordnete verschiedener Nationen auf unterschiedlichen Sprachen und mit verschiedenen kulturellen Hintergründen im EU-Parlament zusammenarbeiten und sich auf gemeinsame Positionen verständigen“, kommentiert Vivien Rzytki ihren Besuch. „Meine Überzeugung von einem vereinten Europa ist durch diese Brüssel-Reise noch mehr gewachsen.“
„Zwar wurde das politische System der EU bei uns im Schulunterricht thematisiert. Doch erst die Exkursion nach Brüssel hat mir wirklich klargemacht, welche Bedeutung die EU in unserem Alltag hat“, fügt Lorena Leonie Partridge hinzu.
Auch dieses Jahr wurden die Mädchen bei ihrem Aufenthalt durch das Heinz-Kühn-Bildungswerk begleitet. Gestartet wurde am Mittwoch mit einem Workshop über Gleichstellungsthemen, worauf ein gemeinsames Abendessen mit den Europaabgeordneten der NRW SPD folgte. Am Donnerstag besuchten die jungen Frauen das EU-Parlament, wo sie die Abgeordneten in Gesprächsrunden besser kennenlernen und den Plenarsaal aus nächster Nähe betrachten konnten. Bevor es Freitag zurück nach Hause ging, statteten die Mädchen der Landesvertretung NRW zu einem weiteren Workshop sowie dem Haus der Europäischen Geschichte einen Besuch ab.
Amelie Müller, die bei den Europawahlen am 26. Mai zum ersten Mal ihre Stimme abgeben darf, freut sich: „Durch die Teilnahme am Girls‘ Day im EU-Parlament bin ich um viele neue Erfahrungen reicher, die ich für mein ehrenamtliches Engagement bei den Jungen Europäischen Föderalisten nutzen kann.“ Kritisch sieht sie hingegen den niedrigen Frauenanteil im Parlament: „Daran muss sich in Zukunft dringend etwas ändern.“
Der jährlich bundesweit stattfindende Aktionstag „Girls‘ Day – Mädchen Zukunftstage“ soll jungen Frauen die Möglichkeit bieten in frauenuntypische Berufe reinzuschnuppern. Hierzu öffnen Unternehmen, Betriebe und Institutionen ihre Türen für Schülerinnen, so dass diese Vorbilder in Führungspositionen aus Wirtschaft und Politik treffen und sich so für ihre eigene berufliche Zukunft orientieren können. Seit dem Start der Aktion 2001 haben etwa 1,7 Millionen Mädchen teilgenommen.