Digitalisierung an Velberter Schulen

Bild: Patrick Kurpitz

Am Donnerstagabend, dem 10.01., lud die Arbeitsgemeinschaft der Jusos zu ihrer ersten Veranstaltung im noch jungen Jahr ein. Thema war die Digitalisierung der Schulen im Velberter Stadtgebiet. Es sollten den Fragen nachgegangen werden, wie der aktuelle Stand an unseren Schulen ist, sowie der Frage, welche Ideen es auf der kommunalen Ebene als auch auf Landesebene seitens der SPD gibt. Eingeladen waren die Sprecherin des Ausschusses für Digitalisierung und Innovation für die Landtagsfraktion der SPD, Christina Kampmann, der erste Beigeordnete der Stadt Velbert, Gerno Böll, ersatzweise für den kurzfristig erkrankten IG-Metall Vertreter Daniel Ullsperger kam das Ver.di-Mitglied und ehemaliger Lehrer einer Berufsschule Reiner König sowie der Schüler des Gymnasiums Langenberg und Mitglied des Jugendparlaments in Velbert, Matthias Mohr.

Nach einem Grußwort des Jusovorsitzenden Patrick Kurpitz stellten das Moderatorenduo Sonja Deinert und Hendrik Olschewski die Podiumsdiskutanten kurz vor und begannen sogleich mit der ersten Frage, wie der aktuelle Stand der Digitalisierung in den Velberter Schulen sei. Gerno Böll als Zuständiger der Stadt Velbert entgegnete, dass es erste Priorität sei, alle Schulen ans Glasfasernetz anzuschließen. Die dazugehörigen Mittel würden aus dem Fördertopf „Gute Schule 2020“ entnommen werden, die aber, sollte der Digitalpakt von seiten der Bundesebene verabschiedet, umgeschichtet werden müssten, da mit dem Digitalpakt keine mobilen Endgeräte gekauft werden dürften, sondern nur Anschaffungen am Schulgebäude finanziert werden dürften. Die Landtagsabgeordnete Christina Kampmann sprach an, dass die derzeitige Landesregierung mit der Schulministerin der FDP, Yvonne Gebauer, sich immer wieder an den Wahlkampfsprüchen messen lassen müsste, der wie folgt lautete: „Das Digitalste an Schulen darf nicht die Pause sein“. Eine mobile Digitalwerkstatt, die ausgewählte Schulen besucht und den Grundschülern kurz zeigt, wie die Zukunft aussehen könnte, sei viel zu wenig. Es müsste ein Plan erstellt werden, der alle Aspekte miteinbezieht: Lehrerausbildung, Ausstattung, Lehrpläne und noch vieles mehr. Dass die SPD in der letzten Legislaturperiode zu wenig getan hat, wurde selbstkritisch reflektiert.

Reiner König sprach vor allem über den Übergang zum Beruf und berichtete aus eigener Erfahrung, dass viele Schülerinnen und Schüler zwar im Umgang mit mobilen Endgeräten gut vorbereitet seien, die Arbeit am klassischen PC sowie die Arbeit mit den Programmen aber nicht in den Schulen gelehrt wird, was wiederum von den Ausbildungsbetrieben aufgefangen werden muss. Hier müsse etwas getan werden, um auch in Konkurrenz mit den anderen Staaten nicht ins Hintertreffen zu geraten. Matthias Mohr als Schülervertreter berichtete von seinen Erfahrungen und Erlebnissen an seiner Schule. Dass die PC-Räume nicht ausreichen, damit zwei Kurse simultan Unterricht durchführen können, oder dass das mobile Netz nicht ausreiche, um mit dem eigenen Smartphone ins Internet gehen zu können, waren nur einige Berichte während der Diskussion. Er brachte den Vorschlag ein, bspw. für seine Schule einen digitalen Vertretungsplan einzuführen, der die Schüler rechtzeitig informiert, wenn eine Unterrichtsstunde ausfallen sollte, damit lange Hin- und Rückwege vermieden werden können.

Einig waren sich die Diskutanten darüber, dass die Schülerinnen und Schüler so früh wie möglich, im besten Falle schon in der Grundschule (3.-4. Klasse), mit den digitalen Geräten in Kontakt treten und auch eine gewissen Medienkompetenz beigebracht bekommen. Im Anschluss an die vielen Fragen konnte auch das Publikum Fragen anbringen, die zu einer lebhaften Diskussion führten. Zusammengefasst war diese Auftaktveranstaltung der Beginn eines wichtigen Diskurses zu einem sehr wichtigen Thema, der von den Jusos und von der SPD weitergeführt werden wird.

 

Bild: Patrick Kurpitz