Der Bayerische Ministerpräsident hat mit seiner Kreuz-Aktion Deutschlandweit für Aufregung gesorgt. Die unter Druck stehende CSU instrumentalisiert, ähnlich wie die AfD oder andere rechte Organisationen, das Christentum und Religion. Bei vielen Bürgerinnen und Bürgern erzeugt dieses Getöse Ablehnung und Fragen.
Um 19 Uhr trafen sich Genossinnen und Genossen aus Velbert und Umgebung, um gemeinsam mit dem Bochumer Genossen Johannes Schwill, Mitglied der „Säkularen Sozis“, über das Thema zu diskutieren, ob Deutschland ein säkularer Staat ist.
Diese Frage konnte Johannes mit einem eindeutigen „Jein“ beantworten, denn es gab einige Punkte, die dafür sprechen, dass in Deutschland Staat und christliche Kirchen in manchen Punkten miteinander verflochten sind, aber auch Argumente bestehen, die gegen diese These sprechen.
Genosse Schwill begann zunächst damit, einige Begrifflichkeiten zu klären, da dieses Thema komplexer ist, als man es auf dem ersten Blick erkennen mag.
Nach einer geschichtlichen Einordnung benannte der Referent einige Baustellen, die angepackt werden müssen, wie beispielsweise die intransparente Finanzierung der Kirchen, dem Religionsunterricht in Schulen und dem fehlenden Gegenangebot sowie der Gleichbehandlung aller demokratiefreundlichen Religionsgemeinschaften mit den christlichen Religionsgemeinschaften.
Zum Ende hin wurden Lösungsvorschläge angebracht, wie beispielsweise die Neutralität des Staates gegenüber allen Weltanschauungen und Religionen, einer Eigenfinanzierung der christlichen Religionen sowie einer Abkehr von Staatskirchenverträgen.
Im Anschluss folgte eine angeregte Diskussion, sodass nach etwas mehr als zwei Stunden die gelungene Veranstaltung beendet werden konnte.
Und das Fazit zu Söder? „Ministerpräsident Markus Söder instrumentalisiert mit seinen Kreuzen in Amtsstuben die christlichen Religionsgemeinschaften. Die kirchlichen Würdenträger haben diese Aktion zu Recht kritisiert.“
Vielen Dank an den Genossen Johannes Schwill für diesen gelungen und inhaltlich tollen Vortrag!