Die Flüchtlingsbetreuung durch den Duisburger Verein ZOF (ZukunftsOrientierte Förderung e.V.) steht im Mittelpunkt der Kritik. Der Verein aus Duisburg hatte mit knappen Vorsprung die Ausschreibung der Stadt Velbert zur Flüchtlingsbetreuung für sich entschieden. Velberter Vereine wie die Arbeiterwohlfahrt (AWO) und der SKFM konnten die Ausschreibung nicht gewinnen, da sie für die Stadt im Vergleich zur ZOF etwas teurer waren.
Neue Erkenntnisse zeigen aber, dass der Verein bei der Ausschreibung nicht mit offenen Karten gespielt hat, denn gegen den ehemaligen Vorsitzenden und Geschäftsführer des gemeinnützigen Sozialdienstleisters ZOF wurden schwere Vorwürfe erhoben. Rund 2 Mio Euro des Vereins sind für private Reisen genutzt worden. Nun sitzt er in Untersuchungshaft. Außerdem sind seit 2016 enorme Steuerschulden aufgehäuft worden. Des Weiteren ergeben sich neue Vorwürfe, denn es gibt auch einen Verdacht gegen den jetzigen Chef und weiteren zehn Personen aus dem Umfeld des Vereins.
Ihnen wird vorgeworfen, dass sie von den veruntreuten Geldern gewusst und auch teilweise selbst davon profitiert haben. Unter ihnen ist auch der jetzige Geschäftsführer des Duisburger Sozialdienstleisters, der der Bruder des Hauptverdächtigen ist.

„Es kann nicht sein, dass dieser Verein die Flüchtlingsbetreuung auf Kosten der Stadt Velbert betreibt und seriöse Anbieter aus der Stadt ausgeschlossen werden“, so SPD-Fraktionsvorsitzender Rainer Hübinger. Seriosität und Qualität sollten vor dem Preis bei einer Vergabe eine Rolle spielen. Ein Umdenken bei der Verwaltung sollte endlich beginnen.