Velberter AfA fordert höheren Mindestlohn

Die SPD-Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (kurz: AfA) in Velbert übt Kritik an der zu geringen Erhöhung des Mindestlohns für 2019. Die Genossen fordern einen Stundenlohn von 12 Euro. Lesen Sie hier die Pressemitteilung im Wortlaut.

Arbeit muss sich wieder lohnen

Ahmet Yildiz, Vorsitzender der Kreis-AfA

Als der SPD-Vize und jetzige Finanzminister Olaf Scholz im November 2017 einen Mindestlohn von 12 Euro forderte, konnte man das für eine Wahlkampf-Aussage halten. Die Velberter SPD-Arbeitsgemeinschaft für Arbeitsfragen (AfA) forderte dies in ihrer letzten Sitzung vor den Sommerferien auch weiterhin. Die jüngst vorgelegte Empfehlung der Mindestlohnkommission lautet, dass der allgemeine Mindestlohn ab dem nächsten Jahr auf 9,19 €/Std. und ab 2020 auf 9,39 €/Std. angehoben werden sollte. Aktuell gelten 8,84 €/Std für gut drei Millionen Arbeitsverhältnisse.

Grundsätzlich sei man froh, so der als Gast eingeladene und frisch gewählte Kreis-AfA-Vorsitzende Ahmet Yildiz, dass es der SPD gelungen sei, 2015 einen allgemeinen Mindestlohn in Deutschland einzuführen, aber die Unionsparteien und die Arbeitgebervertreter hätten einen angemessenen Betrag zu verhindern gewusst. „Kann das richtig sein,“ so Yildiz, „dass jemand Vollzeit arbeitet und trotzdem mit Hartz-IV aufstocken muss?“ Dies sei eine Subventionierung von Arbeitgebern, die zu Lasten des Staates schlechte Löhne zahlten. Für Arbeitslose mit Familien lohne sich das Arbeiten oft nicht, und das, obwohl auch Hartz-IV sehr knapp, – teilweise zu knapp – ,bemessen sei. Zudem sei die Altersarmut vorprogrammiert und die Schere zwischen arm und reich wird immer größer.

Natürlich kann es den Arbeitgebern nicht angelastet werden, wenn jemand Kinder habe, so Yildiz weiter. Hier muss der Staat – und damit auch die SPD – über die Steuerpolitik und Kinderzuschüsse bessere Lösungen finden. Die Velberter AfA ist sich einig: „Arbeit muss sich wieder lohnen! Und ein Mindestlohn von 12 Euro würde deutlich dazu beitragen.“