Velberter Jusos beschließen Antrag zu schulischen KZ-Besuchen

Die Jusos Velbert haben kurz vor den Sommerferien einen Anstoß zu einer wichtigen Diskussion gegeben: In Zeiten des leider wieder aufkommenden Rassismus und Antisemitismus in Deutschland haben die Jungsozialisten einen Antrag verabschiedet, in dem es für Schülerinnen und Schülern ab der 7. Klasse jeglicher Schulformen Pflichtprogramm sein muss, ein Konzentrationslager unter fachkundiger Führung zu besuchen. Der Besuch soll schulisch sowohl vor- als auch nachbereitet werden.
Gerade bei Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund kommt oft die Frage auf, was sie mit diesem Thema zu tun haben. „Uns als Jusos ist es wichtig zu zeigen, dass diese systematische Verfolgung von Andersdenken sowie der Holocaust eine zwangsläufige Folge von Hass, Gewalt und Extremismus ist, nicht von Nationalität und Glauben. Auschwitz ist ein universelles Mahnmal“, so Jusovorsitzender Patrick Kurpitz. Darüber hinaus stehen KZ sinnbildlich auch für die Zerstörung der Demokratie. Nach ihrer Machtergreifung bekämpften die Nazis die politische Opposition mit brutalsten Mitteln. Insbesondere Sozialdemokraten und Kommunisten wurden verhaftet und in KZ eingeliefert, wo nicht wenige den Tod fanden.
„Ein KZ besucht zu haben, hat eine andere Qualität, als nur im Unterricht davon zu hören,“ so Kurpitz, der u.a. das KZ Sachsenhausen während seiner Schulzeit besuchte. „Ich war zu tiefst betroffen, an einem Ort gewesen zu sein, wo unzählige Menschen aus niedrigen Motiven heraus gequält und getötet wurden. Und ich hoffe, dass es anderen Schülern genauso gehen wird, um als Konsequenz für Demokratie einzutreten und gegen Fremdenfeindlichkeit zu kämpfen.“
Der Antrag soll nun in den weiteren Gremien der SPD diskutiert und beschlossen werden.
Hier der Antrag
