Anlässlich des Gedenktags der Opfer des Nationalsozialismus hat die SPD Velbert einen Kranz am Gedenkstein an der Alten Kirche niedergelegt.
Begleitet von einem Projektkurs der Gesamtschule wurde an die Opfer der Shoa gedacht und ihr Leiden in Erinnerung gehalten.
Am 27. Januar 1945 erreichten die ersten Soldaten der Roten Armee das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau im heutigen Polen. Sie stießen auf den Abgrund der Menschlichkeit, auf die Überreste einer Vernichtungsindustrie. Sie trafen noch auf 8000 Überlebende, meist dem Tod näher als dem Leben.
Die SS hatte Arbeitsfähige Juden bereits zu Todesmärschen mitgenommen und die Krematorien gesprengt. Zurück blieben Berge von Leichen und wenige Überlebene, umweht vom Geruch des Todes, eingesperrt mit der Innschrift: „Arbeit macht Frei“.
Anlässlich der Befreihung des größten Vernichtungslager der Nazis gedenken wir weltweit am 27.Januar an die Opfer des Nationalsozialismus.
Barbara Wendt, Fraktionsgeschäftsführerin der SPD, hielt eine bewegende Rede. Die Opfer von einst werden nicht vergessen und die Erinnerung an Sie wird uns eine Mahnung für Menschlichkeit sein. Insbesondere in politisch schwierigen Zeiten, wie wir sie weltweit aktuell durchleben, müssen wir uns bewusst machen, wozu Hass, Nationalismus, Gewalt und Ausgrenzung führen. Wozu ganze Regime fähig sind, wenn die Zivilgesellschaft versagt. In diesem Sinne beendete Wendt ihre Rede mit einem Zitat des Theologen Martin Niemöller:
„Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist. Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat. Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschafter. Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.“
Für die SPD ist das Gedenken an die dunkelsten Stunden der Zivilisation ein wichtiges Anliegen. Die letzten älteren Genossinnen und Genossen können noch von ihrem Leiden zu dieser Zeit berichten, von versteckten Fahnen, vom KZ Kemna, von Folter und Strafdivision. Aber auch die Verfolgung von Homosexuellen im Stadtgebiet und insbesondere der Velberter Jude müssen am leben erhalten werden, damit die Shoa nie wieder geschehe.
Wir danken der Gesamtschule Velbert und den Schülerinnen und Schülern für die Teilnahme an der Kranzniederlegung.
Die Tatsache, dass sich weiterhin junge Menschen um das Gedenken bemühen ist eine Gute Nachricht für die Menschlichkeit.
Selbst in den 1980er Jahren führte die geforderte Errichtung des Gedenksteins noch zu enormen Streitigkeiten im Stadtrat, doch die SPD konnte sich mithilfe der anderen Fraktionen gegen die CDU durchsetzten. Und so steht der Gedenkstein als Mahnmal bis heute im belebten Zentrum der Innenstadt.


