
Einen Blick hinter die Kulissen des Winterdienstes gewährte Bernhard Wieneck. Er stellte den Winterwartungsplan vor, den die TBV jedes Jahr aktualisieren und über-arbeiten, und erklärte auch, warum es Ende letzten Jahres in einigen Bereichen zu Problemen kam. Hauptursache war für ihn die ungewöhnliche Wetterlage. „Wir sind in Velbert größere Schneemassen gewöhnt, die Schneefälle im Dezember haben uns aber hinaus gefordert. Normalerweise bleibt der Schnee nur wenige Tage liegen. Im Dezember schneite es aber dauerhaft. Schneepausen oder gar Tauwetter gab es kaum“, erklärte Wieneck den Bürgern. Man analysiere nun die daraus entstandenen Probleme und müsse Lösungen für die Zukunft finden. Als eine der größten Schwachstellen stufte Wieneck die Räumung der Straßenzüge, die in die Dringlichkeitsstufen zwei und drei fallen, ein. Wieneck: „An einem gewöhnlichen Schneetag räumen wir die Hauptverkehrsstraßen innerhalb von zwei bis drei Stunden, dann kommen die Nebenstraßen dran. Im Dezember mussten wir die Straßen der Dringlichkeitsstufe eins jedoch mehrmals täglich räumen – zu Ungunsten der anderen Straßen. Sie vereisten, was die Räumung zu einem späteren Zeitpunkt zusätzlich erschwerte.“ Auch die Bürger sahen die schlechte Räumung in ihren Straßen als größtes Ärgernis. Sie nahmen das von der SPD organisierte Gesprächsangebot gerne an und gaben Güther und Wieneck einige Hinweise und Wünsche mit auf den Weg. Schlecht geräumte öffentliche Gehwege und die Situation an Bushaltestellen sorgten für Unmut. Einzelhändler aus der Friedrichstraße merkten an, dass sie im Dezember Umsatzeinbußen zu verzeichnen hatten, da viele Menschen den Weg in Stadt nicht gewagt hätten. Sie wünschen sich eine optimierte Räumung der Fußgängerzone sowie eine verbesserte Parkplatzsituation. Güther und Wieneck nehmen die Hinweise aus der Bevölkerung ernst. Allen Forderungen könne man jedoch nicht gerecht werden. „Wir überarbeiten die Konzepte. Wollen die Bürger höhere Standards, kostet dies jedoch auch entsprechend. Das muss dann die Politik nach vorne tragen“, machte Wieneck deutlich. Ein Gedanke, den der SPD-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Werner aufgriff: „Wir müssen unseren Winterdienst mit dem in anderen Städten ver-gleichen. Wir sollten uns aber auch fragen, ob die Gebühren für den Winterdienst ausreichend sind. Ich schlage vor, dass wir die Velberter Bürger fragen. Ist der Win-terdienst generell ausreichend oder sind sie bereit, für höhere Standards höhere Gebühren zu zahlen?“