Villa Herminghaus bleibt erhalten

Die Bürgerinitiative zum Erhalt der Villa Herminghaus hat auf ganzer Linie Erfolg gehabt, und das ist auch gut so. Es hat sich gezeigt, dass nicht nur in Neviges und Langenberg, sondern auch in Velbert-Mitte inzwischen ein Gefühl für die Wichtigkeit geschichtlicher städtebaulicher Zeitzeugen gewachsen ist. Am Dienstag hat sich der Rat der Stadt Velbert intensiv mit der weiteren Vorgehensweise bei der Planung des Marktzentrums befasst, die Auslöser für die Bürgerinitiative war. Der Stadtrat hat mit seinem Beschluss eindeutig festgelegt: Die Villa Herminghaus bleibt bestehen und sie wird eingebettet bleiben in eine angemessene parkähnliche Gartenanlage. Wie genau, soll auf Antrag der SPD mit einer besonderen Form der Bürgerbeteiligung festgelegt werden. Hätten sich die Vertreter des Bürgerbegehrens schon in der Ratssitzung mit diesem Vorgehen einverstanden erklärt, hätte der Rat dem Bürgerbegehren sicher einstimmig zugestimmt. So wird es zum teuren und meiner Meinung nach überflüssigen Bürgerentscheid kommen. Eine Chance gibt es aber noch. Die Vertreter des Bürgerbegehrens könnten noch dem Ratsbeschluss beitreten und auf den unnötigen Wahlgang verzichten. Sie ersparten der Stadt eine Menge Geld und den Bürgerinnen und Bürgern eine weitere Wahl. Worüber sollten die Wähler auch entscheiden? Darüber ob die Grünfläche hinter der Villa liegt oder daneben? Ob man zwei Meter mehr oder weniger an das Forum heranreicht? Sollte dies nicht besser in der Bürgerbeteiligung des Planverfahrens festgelegt werden?
Mein Appell deshalb an alle, die in der Bürgerinitiative für den Erhalt dieses historischen, städtebaulichen Juwels gekämpft haben: Genießen wir den Erfolg und planen wir die Zukunft einer moderenen Velberter Innenstadt, die sich endlich ihrer historischen Wurzeln bewusst ist und diese schützt und einbezieht.

Wolfgang Werner