Ungerechtes System muss verändert werden

Es gibt siebzehn Länder auf der Welt, die sich ein solch ungerechtes Bildungssystem leisten. Sechzehn Länder davon liegen in Deutschland, der 17. Staat ist Österreich.

Unser Bildungssystem krankt an mehreren Problemen:
•Die Sechs verschiedenen Schulformen, neben Hauptschule, Realschule und Gymnasium, der Gesamtschule und den Berufskollegs gibt es in einem hochentwickelten Staat wie der Bundesrepublik noch sogenannte Förderschulen für Schülerinnen und Schüler die angeblich nicht in normale Schule passen, ein Anachronismus in Europa.

•Die frühe Trennung der Kinder nach Klasse 4 in die vorher aufgezeigten Schubladen eins bis sechs. Andere Länder legen Wert auf ein längeres gemeinsames Unterrichten. Die Trennung in verschiedene Bildungsgänge erfolgt zum Teil erheblich später um auch später noch einen Zugang zu höheren Bildungsabschüssen zu gewähren.

•In Deutschland gibt es zu wenige Ganztagsschulen. In den meisten anderen Ländern ist die Ganztagsschule Standard. Einmal, um den Eltern und dier vorallem den Müttern die Möglichkeit zu geben zu arbeiten, andererseits um den zu vermittelnden Stoff auch den Schülerinnen und Schülern beizubringen. Dann kann auch ein sogenanntes Turbo-Abitur nach zwölf Jahren funktionieren, aber auch nur dann.
Die Umsetzung des Abiturs nach zwölf Jahren ist zurzeit mangelhaft, besonders in NRW wo die Schulministerin Frau Sommer besser Lehrerin geblieben wäre, das wäre zwar schlecht für einige Schüler in Ostwestfalen gewesen, hätte aber dem Rest der schulpflichtigen Bevölkerung unseres Bundeslandes sehr geholfen.

•Der vierte Grund für das Versagen unseres Bildungssystems ist die fehlende Gebührenfreiheit für Bildung.
In der letzten Woche hatte ich ein Gespräch mit der Kultusministerin des Landes Rheinland-Pfalz, Doris Ahnen. Dort zahlt das Land die Kindergartengebühren. Es gibt also keine Unterschiede zwischen einzelnen Städten. In NRW ziehen neuerdings gut verdienende Eltern zum Beispiel aus Wuppertal weg, dort muss man bis zu 570 €uro pro Monat für einen Kindergartenplatz, wohlgemerkt pro Kind bezahlen, um sich im dreißig Kilometer entfernten Düsseldorf wieder anzusiedeln, dort ist der Kindergartenbesuch kostenfrei. Ein Unding, was den Kampf um Einwohner in den Städten und Gemeinden nochmals verstärkt und auch zu starken regionalen Unterschieden in der Bildung führen wird. Nicht heute aber in den kommenden Jahrzehnten. Im Bergischen Land, also auch hier bleiben die eher ärmeren und dann zwangsläufig schlechter Gebildeten und die Wachstumsregion an der Rheinschiene, wo später dann die Elite wohnt gewinnt qualifizierte neue Einwohner. Das darf nicht passieren, schon gar nicht in NRW. Hier im Ballungsraum Rhein-Ruhr konnte man zwar mit den Händen arbeiten, in Zechen und Fabriken, aber einen Universitätsabschluss konnte man hier nicht erreichen, bis in einer riesigen Anstrengung des Landes NRW unter dem damaligen Wissenschaftsminister Johannes Rau diese Hochschullandschaft erst entstanden ist, mit Universitäten und Fachhochschulen zuhauf.
Die unsäglichen Studiengebühren in Universitäten und Fachhochschulen müssen geschleift werden. Wir wollen ja mehr Studenten haben, um den Mangel an Rohstoffen in Deutschland auszugleichen und Lehrer, Ingenieure, Betriebs- und Volkswirte, Juristen und Ärzte auszubilden. Unser einziger Rohstoff ist nun mal unser Wissen, ein Großteil der weltweiten Erfindungen sind einmal in Deutschland gemacht worden. Doch dieser Trend nimmt deutlich ab, statt Goethe und Schiller zählt jetzt eher Seichtes mit Thomas Gottschalk und Dieter Bohlen. Nordrhein-Westfalen und Deutschland sollten nicht nur die Studiengebühren abschaffen, sondern einen leichteren Zugang zu Bafög und zu Stipendien ermöglichen. Am 9. Mai bei der Landtagswahl kann das zumindest in unserem Bundesland geändert werden.

Bildung ist ein Menschenrecht und Bildung ist für unser reiches Land die einzige Chance, an der weltspitze zu bleiben, nicht im Fußball, sondern an der Spitze in Forschung und Technologie.
Lassen sie uns dafür gemeinsam kämpfen. Hier und heute und in den nächsten Wochen und Monaten, um zu zeigen, dass wir alle eine Veränderung in diesem Bildungssystem brauchen.

Lassen sie mich schließen mit einem Satz von John F. Kennedy, einem der großen amerikanischen Präsidenten:
Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung- KEINE BILDUNG.

Ich danke für die Aufmerksamkeit!