„Erneuerbare Energien – Lohnt sich das bei uns?“

Andreas Bein von der Dachdeckerfirma Söhn aus Wuppertal sowie Ralf Swaghoven und Hartmut Schulte vom führenden Solartechnikproduzenten Schüco aus Bielefeld legten dar, dass sich Solartechnik nicht nur für die Umwelt, sondern auch für den eigenen Geldbeutel rechnet. Die Kraft der Sonne, die jeden Tag 10.000 mal soviel Energie auf die Erde schickt, wie die Menschheit zur Zeit verbraucht, kann auf zweierlei Arten genutzt werden: Mit einer Photovoltaikanlage erzeugt der Hauseigentümer seinen eigenen Strom, der gegen gute Bezahlung ins Netz geliefert wird, während eine Solaranlage mit Wärmetauschern auf dem Hausdach dazu dient, Warmwasserversorgung und Heizung zu unterstützen oder sogar ganz zu übernehmen. Wessen dach eine Fläche hat, die nach Süden zeigt (Abweichungen von 30 Grad in beiden Richtungen sind möglich), kann mit einer Photovoltaikanlage sein eigenes Kraftwerk aufbauen. Das örtliche Stadtwerk zahlt für jede Kilowattstunde über 45 Cent (der Verbrauch wird zur Zeit mit circa 15-20 Cent berechnet). Gefördert mit günstigen Krediten der Kreditanstalt für Wiederaufbau rechnet sich eine Solaranlage auch in unseren Breiten, betonte Ralf Swaghoven. Erste Anlagen können in Velbert auf mehreren Dachflächen besichtigt werden. Ob Flach- oder Satteldach bei der Nutzung keine Rolle, für alle Dachneigungen spielt haben die Fachbetriebe entsprechende Halterungen im Angebot.
Bei der Solarthermie nutzt man das Kühlschrankprinzip in umgekehrter Richtung. Aus dem Wärmeinhalt der Luft oder des Erdreichs wird durch eine Wärmepumpe das zur Warmwasserbereitung oder zum Heizen nötige Wasser mit höherer Temperatur erzeugt. Bei der Nutzung der Sonnenenergie wird dazu ein Kollektor aufs Dach montiert, der durch die Sonne aufgeheizt wird und seine Wärme an ein Kühlmittel weitergibt, das wiederum dazu dient, das warme Wasser in der Hausanlage zu erzeugen. Bei der Nutzung der Erdwärme dienen bis zu 100m lange, in die Erde gebohrte Kollektoren dazu, die Wärme des Erdkerns für die Heizung nutzbar zu machen. Allerdings ist im bergischen Land die Struktur der Erdschichten nicht gerade bohrfreundlich, so dass eine sehr genaue Planung einer solchen Anlage zu Grunde gelegt werden muss.
Wer Photovoltaik, Solar- und Erdwärmenutzung miteinander kombiniert, kann auch im niederbergischen bis zum Nullenergiehaus kommen, also zu einem Haus, dass keine Energie von außen benötigt. Ob und wie weit es sich rechnet, kann man von guten Fachbetrieben ermitteln lassen. Behilflich ist dabei auch die Energienagentur Wuppertal, die ebenfalls mit einem Vertreter in der Versammlung anwesend war. Der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Wolfgang Werner betonte, dass nicht nur die Politik, sondern alle Menschen gefordert wären, sich der Frage zu stellen, wie in Zukunft unser Energieverbrauch aussehen soll. Denn alle fossilen Energieträger, ob Kohle Gas oder Öl, sind endlich. Das einzige, was nach menschlichem Ermessen fast unendlich lange zur Verfügung steht, ist die Kraft der Sonne. Sie gilt es stärker zu nutzen und damit etwas für die Umwelt, langfristig aber auch für die eigenen Finanzen zu tun.