Velbert: Große Mehrheit für Hinnerk Tegtmeier

Zuvor war Bert Frings mit stehenden Ovationen verabschiedet worden. Der 70-Jährige, der beim Amtsantritt 2001 von vornherein für maximal vier Jahre zur Verfügung stehen wollte, sah das Feld der Sozialdemokraten in der Schlossstadt gut bestellt. Unter anderem seien Basisarbeit und Nachwuchsförderung intensiviert worden, die Zusammenarbeit mit Ortsvereinen und Ratsfraktion enger, die Kontakte zu den Ortsvereinen der Nachbarstädte erfreulich gut. In Unterbezirk und Kreistag hätten sozialdemokratische Stimmen aus Velbert an Gewicht gewonnen.

Hinnerk Tegtmeier erklärte in seiner Vorstellungsrede, er wolle die mit dem Eintritt in den beruflichen Ruhestand am 1. März gewonnene Freizeit nutzen, um für die Partei tätig zu sein. Der gebürtige Hannoveraner, der die ersten Schritte in die Politik bei den Jungsozialisten seiner Heimatstadt machte und auch über erste Berührungspunkte mit Gerhard Schröder berichtete, sprach ein Thema an, das schon sein Vorgänger im Rechenschaftsbericht angedeutet hatte: Man müsse langfristig überlegen, die Kräfte in den Ortsvereinen zu bündeln, um in einem gemeinsamen Ortsverband effizient und erfolgreich arbeiten zu können. Diese Aufgabe müsse "sehr sensibel und mit Augenmaß" angegangen werden, die Identität der einzelnen Ortsvereine dürfe nicht verloren gehen. Er sei in diesem Punkt aber sehr hoffnungsvoll: "Der neue Vorstand sollte diese Aufgabe angehen", schloss der Nevigeser.

Die Delegierten wählten Tegtmeier anschließend mit 35 Stimmen bei zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen ins Amt. Bert Frings überreichte dem 61-Jährigen bei der Gratulation den Generalschlüssel des Willy-Brandt-Zentrums "denn Du bist jetzt der Hausherr" und einen Kompass, den er vier Jahre zuvor von Karl-Ernst Starr erhalten hatte: "Damit Du den richtigen Kurs einschlägst und die richtige Richtung hältst", so Frings, der die Hoffnung äußerte, dass der Kompass eine Tradition in Velbert begründe und an die nachfolgenden Vorsitzenden weitergereicht werde wie die Taschenuhr August Bebels. Keine Überraschungen ergaben die Wahlen des weiteren Vorstands.

Als stellvertretende Vorsitzende wurden Volker Münchow aus Langenberg (35 Stimmen bei vier Gegenstimmen und einer Enthaltung) bestätigt und der Velberter Matthias Poser (34/4/2) neu für den nicht wieder angetretenen Ingo Rauscher aus Neviges gewählt. Die Finanzen übernahm für den ebenfalls ausgeschiedenen Schatzmeister Stefan Frink dessen bisherige Stellvertreterin Bärbel Glaeske (33/5/1), neue stellvertretende Schatzmeisterin wurde Ute Meulenkamp aus Neviges (34/3/2). Zur Schriftführerin wurde Angelika Hardenberg-Ortmann bestellt. Als Beisitzer komplettieren Wolfgang Mohn, Friedhelm Possemeyer und Rainer Hübinger den neuen Vorstand.