Ulrike Haase auf Platz 1

KREIS METTMANN. Mit überwältigender Mehrheit haben die 85 Delegierten der Kreis Mettmanner SPD bei ihrem Parteitag am Samstag in der Stadthalle Langenfeld Ulrike Haase zur Spitzenkandidatin gewählt. Die 50-jährige Ratsfrau aus Erkrath wurde mit 81 Ja- und vier Nein-Stimmen zur Kandidatin für das Amt des Landrates nominiert – eine Zustimmung von 95,3 Prozent. Zusätzlich wurde sie auf Platz 1 der Reserveliste für den Kreistag gesetzt.

Vor ihrer Wahl hielt die SPD-Frau eine 25-minütige Rede. Die wurde, ebenso wie ihre anschließende Wahl, von den Parteifreunden mit stehenden Ovationen gefeiert. "Als Landrätin wird die Wirtschaftsförderung bei mir an erster Stelle stehen", so Haase. "Dabei gilt es, die Ressourcen zu bündeln. Das ist kein Schlagwort, das bedeutet einfach, dass die Städte in vielen Fällen enger zusammenarbeiten müssen." Die Städte müssten sich jedoch nicht irgendwelcher Kompetenzen beraubt fühlen: "Als Landrätin sehe ich mich nicht als eine Art-Oberbürgermeisterin. Nein, ich sehe mich zum Wohle aller Menschen im Kreis als Moderatorin."

Eng verbunden mit der Wirtschaftsförderung sei auch die Frage des Verkehrs. Hier hätten Einzel-Interessen bereits zu unsinnigen Lösungen geführt, gerade hier sei die Moderatoren-Rolle des Kreises gefordert. "Lasst euch doch einmal auf das Abenteuer ein, mit dem Bus die Kreisstadt Mettmann von Langenfeld aus zu erreichen oder aber von Velbert über Mettmann nach Erkrath zu kommen." Im übrigen sei es nicht nachvollziehbar, dass eine Stadt wie Velbert keinen S-Bahnanschluss hat. Haase: "Wir brauchen die Circle-Line!"

"Ende der Kirchturmspolitik"

Sollte sie als Landrätin gewählt werden, versprach sie die Wirtschaftsförderung an die erste Stelle zu stellen. Dabei gelte es vor allem, die Ressourcen zu bündeln. Das bedeute, dass die Gemeinden enger zusammen arbeiten müssten. "Die Kirchturmspolitik muss endlich ein Ende haben", forderte die Sozialdemokratin. Dabei dürfte die kreisangehörigen Gemeinden aber nicht das Gefühl haben, irgendwelcher Kompetenzen beraubt zu werden.
"Als Landrätin sehe ich mich nicht als eine Art Oberbürgermeister, sondern als Moderatorin zum Wohle der Menschen im Kreis", blickte sie optimistisch in die Zukunft

Zur Wirtschaftsförderung zählen bei Ulrike Haase auch die Fragen des Verkehrs. Darunter auch der Öffentliche Personennahverkehr. "Lasst Euch mal auf das Abenteuer ein, Mettmann mit dem Bus von Langenfeld aus zu erreichen", rief sie den Delegierten in der Langenfelder Stadthalle zu.

Hin ginge ja noch. Aber abends zurück sehe es schon finster aus. Außerdem: Eine Stadt wie Velbert brauche einen S-Bahnanschluss. Aber auch der Weg zur Schule, zur Arbeit, zu Freizeitaktivitäten oder der Weg der Produktionen aus den Unternehmen müsse sehr viel einfacher gemacht werden.

War die Wahl der Landrats-Kandidatin und anschließende die Wahl der Direkt-Kandidaten für die 33 Wahlbezirke im Kreis Mettmann für den Kreistag von großer Einmütigkeit geprägt, so gab es bei der Aufstellung der Reserveliste Diskussionen. Der Kreis Mettmanner Juso-Chef Holger Lachmann (Ratingen), sowie Margret Stolz (Velbert) und Erna Funk (Langenfeld) waren mit ihren hinteren Plätzen nicht zufrieden, kandidierten für einen vorderen Listenplatz. Doch die Mehrheit der Delegierten folgten der zuvor vom Kreisvorstand auf Vorschlag der zehn Stadtverbände ausgearbeiteten Liste.

Hier die Kandidaten für die Kreistags-Wahlbezirke

In den 33 Wahlbezirken für den Kreistag treten bei der Kommunalwahl am 26. September für die SPD an (in der Reihenfolge der Wahlkreise): August Franke, Ulrike Haase, Karin Fink (alle in Erkrath), Wolf Hartwig, Udo Carraro (beide in Haan), Ingmar Janssen, Doris Freyse (beide in Heiligenhaus), Marie-Luise Donner, Rolf Mayr, Elke Thiele (alle in Hilden), Erna Funk, Sascha Steinfels, Manfred Schulte, Wolfgang Fröhlecke (alle in Langenfeld), Manfred Krick, Hedy Scholz (beide in Mettmann), Jürgen Bullert, Karl-Heinz Friedrich, Karl-Heinz Groeling (alle in Monheim), Berndt Hoffmann, Rainer Gräf, Bernd Falkenau, Ulrike van Dollen, Holger Lachmann, Andrea Kornak (alle in Ratingen), Reinhold Weber, Margret Stolz, Stephan Schnitzler, Otto Schaubruch, Rainer Hübinger, Volker Münchow (alle in Velbert), Manfred Hoffmann und Axel Welp (beide in Wülfrath).

Hier die Kandidaten für die SPD-Reserveliste

Auf der SPD-Reserveliste für die Wahlen zum Kreistag, die bei der letzten Wahl bis Platz 21 zog, stehen: 1. Ulrike Haase (Erkrath), 2. Udo Carraro (Haan), 3. Berndt Hoffmann (Ratingen), 4. Stephan Schnitzler (Velbert), 5. Manfred Schulte (Langenfeld), 6. Marie-Luise Donner (Hilden), 7. Karl-Heinz Friedrich (Monheim), 8. Hedy Scholz (Mettmann), 9. Ingmar Janssen (Heiligenhaus), 10. Axel Welp (Wülfrath), 11. Berndt Falkenau (Ratingen), 12. Rainer Hübinger (Velbert), 13. Wolfgang Fröhlecke (Langenfeld), 14. Rolf Mayr (Hilden), 15. Andrea Kornak (Ratingen), 16. Volker Münchow (Velbert), 17. August Franke (Erkrath), 18. Jürgen Bullert (Monheim), 19. Manfred Kirck (Mettmann), 20. Holger Lachmann (Ratingen), 21. Margret Stolz (Velbert), 22. Sascha Steinfels (Langenfeld), 23. Elke Thiele (Hilden), 24.Wolf-Hartwig Kohte (Haan), 25. Rainer Gräf (Ratingen), 26. Reinhold Weber (Velbert), 27. Karin Fink (Erkrath), 28. Doris Freyse (Heiligenhaus), 29. Karl-Heinz Groeling (Monheim), 30. Erna Funk (Langenfeld), 31. Ulrike von Dollen (Ratingen), 32. Otto Schaubruch (Velbert), 33. Axel Hahn (Hilden).