SPD will Museum verlagern

Seit Jahren ist die Raumsituation des
Schloss- und Beschlägemuseums ein
Dauerbrenner. Mit dem Marktzentrum am
Forumsplatz schlägt nun die SPD einen neuen
Standort vor – im Gegensatz zum ehemaligen
Konsumgebäude an der oberen Friedrichstraße,
das von Bürgermeister Hörr (CDU) favorisiert
wird.

"Kultur gehört in die Stadtmitte", brachten
es die Vorsitzende des Kulturausschusses, Ruth
Adomaitis, der kulturpolitische Sprecher der
Partei, Ralf Wilke, und Fraktionsvorsitzender
Wolfgang Werner (MdL) während eines
Pressegesprächs auf den Punkt. Außerdem werde
dieser Vorschlag den bereits im März 2000
durch den Kulturausschuss der Verwaltung
erteilten Prüfaufträgen am ehesten gerecht.
Der Anlass für die neueste Initiative: Die
Vorlage der Marketing-Vorstudie zur
Museumserweiterung bzw. -verlagerung, die sich
– so Adomaitis – vor allem auf das
Konsumgebäude konzentriere. Ein paar Wochen
haben die Parteien darüber jetzt intern
diskutiert – die nächste
Kulturausschuss-Sitzung wird sich ebenfalls
damit beschäftigen.

Für die SPD enthält der Standort in direkter
Nähe des Media-Markts neben der Zentrumsferne
weitere Unwägbarkeiten, darunter die
voraussichtlich erheblichen Kosten für den
Erwerb der Immobilie, die dringend benötigte
Restaurierung und den Umbau. Es müssten
endlich "Nägel mit Köpfen" gemacht werden,
erläuterte Adomaitis, Wilke plädierte dafür,
die "wolkige Planungsphase" zu verlassen.
Mit dem Umzug des bislang im Forum Niederberg
beheimateten Museums quer über den Platz in
das seit etlichen Jahren leerstehende Gebäude
der Allianz würden dagegen gleich mehrere
Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
"Sinnvoll, realistisch und bezahlbar", nennt
Adomaitis diese Alternative mit ihren 3 000 qm
Fläche. Einerseits könne das Museum seine
"einzigartigen Exponate" aus fünf
Jahrtausenden ausstellen und hätte
andererseits ausreichend Platz für
Museumsladen und -café, Spiel- und Leseecke
sowie weitere Bereiche, die ein modernes
Museum auszeichneten. Der Weg wäre frei für
eine Ausdehnung der bislang rein technischen
Ausstellung auf Arbeits- und Sozialgeschichte.
Die Stadtbibliothek könne sich durch den
Museumsauszug angemessen vergrößern und der
Forumsplatz selbst würde ebenso wie die
Innenstadt belebt. Zusätzlich wäre es für
Gäste des Richtung Kolpingstraße geplanten
Hotels ein attraktives Angebot.
"Es geht uns darum, dem Museumskleinod den
Stellenwert zu verleihen, den es verdient und
es über die Region und die Fachwelt hinaus
bekannt zu machen", so Adomaitis – "und das
schnell".
cb