Bei dem Rheinisch-Niederbergischen Bahnprojekt mit dem Arbeitstitel „Circle Line“ handelt es sich um eine Zusammenfassung von ÖPNV-Einzelprojekten-, näm1ich aus dem Bergischen Raum mit der sogenannten Niederbergbahn, der Weiterführung der S-Bahn über den Flughafen Düsse1dorf zur Messe Düsseldorf und der anschließenden Rheinquerung mit dem Anschluss in Neuss an das dort bestehende ÖPNV-Netz der DB. Es beinhaltet auch die Verlängerung der RegioBahn Kaarst – Mettmann sowohl in östlicher Richtung bis Wuppertal – Vohwinkel als auch in westlicher Richtung über den Mönchengladbacher Flughafen und den Kreis Viersen bis zum Mönchengladbacher Hauptbahnhof. Der Charme in dieser Gesamtplanung liegt darin, dass hier verschiedene Einzelvorhaben zu einem Gesamtkonzept verknüpft werden und erst dadurch ihre verkehrliche Bedeutung bekommen, die sie so als Einzelprojekt nicht hatten. Wenn die Niederbergbahn sich als weiterer Bedarf nach 2015 in der bisherigen Planung befindet, würde sie isoliert betrachtet auch künftig sicherlich nicht den Stellenwert erhalten, den sie bei einer Gesamtbewertung dieses Projektes “Circle Line“ erreichen kann. Das setzt voraus, dass eine Beurteilung des Verkehrswertes aller Projekte durchgeführt wird. Das kann aber nicht seitens der Bezirksregierung geschehen, weil diese gleichzeitig Genehmigungs- und auch Bewilligungsbehörde ist. Vielmehr kann das letzten Endes nur durch die ÖVNV- Aufgabenträgern (Kreise und kreisfreien Städte) geschehen. Es bat deswegen auf Initiative des Regierungspräsidenten mehrere Gespräche mit den Oberbürgenmeistern, Bürgermeistern und Landräten der an dieser Strecke liegenden Gebietskörperschaften gegeben mit dein Ziel, sich darauf zu verständigen, die erforderlichen verkehrlichen, wirtschaftlichen und regionalräumlichen Bewertungen zu erhalten, damit das Vorhaben hinsichtlich seiner finanziellen Förderfähigkeit und seiner verkehrlichen Bedeutung überhaupt beurteilbar ist. Vor diesem Hintergrund soll im Juni 2003 eine Planungsgemeinschaft aus den Kreisen Mettmann, Neuss und Viersen sowie den Städten Düsseldorf, Wuppertal und Mönchengladbach gegründet werden. Der Regionalrat hat die Bezirksregierung beauftragt, hier koordinierend tätig zu sein. Diese Aufgabe hat die Bezirksregierung gerne angenommen. Die Lenkungsgruppe. die von Regierungspräsident Jürgen Büssow geleitet wird, hat das Ziel -. sozusagen als Aufsichtsrat – die verschiedenen Interessen zu bündeln und ausgehend von Düsseldorf in alle Richtungen, oder umgekehrt aus allen Richtungen nach Düsseldorf zu verbinden. Diese Verklammerung setzt voraus, dass die unterschiedlichen technischen und verkehrlichen Probleme, die auf dem Tisch liegen, gelöst werden. Da ist zum einen die Rheinquerung in Höhe der Düsseldorfer Messe weiterzudenken in Richtung Flughafen und die weitere Anbindung des Bergischen Raumes mit einem einheitlichen Bahn-Betriebssystem. Denn je mehr Umsteigebeziehung in einer solchen Gesamtkonzeption enthalten sind, umso unattraktiver ist sie. Zum anderen ist die Fragestellung aufgeworfen worden, inwieweit hier mit Stadtbahn- oder S-Bahn-Systemen gearbeitet wird~ Die Planungsgesellschaft soll dazu beitragen, das Gesamtprojekt nach einheitlichen Maßstäben zu beurteilen und die zu erwartenden Kosten sowie deren Finanzierung (auch unter Beteiligung privater Dritter) zu ermitteln.
Die Trägerschaft für die Projekte liegt bei den Kommunen und es ist als Projektmanager für diese Planungsgemeinschaft der VRR vorgesehen.
Die Bezirksregierung Düsseldorf wird ihren Beitrag zum Ausgleich der unterschiedlichen Interessen der Kommunen, die an der Strecke liegen leisten, um je Akzeptanz des Gesamtprojektes deutlich zu steigern. Wenn der politische Konsens besteht, dass dieses Projekt vorangetrieben werden soll und eine höhere verkehrliche und regionalpolitische Bedeutung haben soll als bisher, besteht auch kein Grund zum Zweifel an den Realisierungswillen für dieses ehrgeizige Projekt, an dessen Trasse mehr zwei Millionen Menschen leben, denen ein attraktives Verkehrsmittel angeboten werde soll. Gleichzeitig mit der Verkürzung von Fahrzeiten wachsen auch der bergische Raum und die Rheinschiene weiter zusammen.